“Becoming a producer enables you to empower yourself, to make the film that you want to make. I have desires to make movies – I have movies I’m developing, and things that I’m interested in.”
Andy Garcia
(kubanisch-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Prodzent)
2006 Monsterjagd: 5 Drehtage - ca. 60 Seiten Drehbuch
2007 Sommer: 7 Drehtage - ca. 90 Seiten Drehbuch
2008 Lenas Tagebuch: 7 Drehtage - ca. 90 Seiten Drehbuch
2009 Punks Dead: 10 Drehtage - 111 Seiten Drehbuch
2016 Im Schatten des Waldes: 7 Drehtage - 42 Seiten Drehbuch
2018 Projekt 17: 8 Drehtage - 128 Seiten Drehbuch
2019 Eve: 10 Drehtage - 90 Seiten Drehbuch
In diesem Zeitrahmen findet sich das Team der Theater AG Hipstedt zusammen, um ein Wunder zu vollbringen. Was für den Profi unmöglich klingt, sind die Rahmenbedingungen für jedes unserer Projekte. Dies erfordert eine durchdachte Drehplanung. Wie nutzen wir die verfügbaren Tage, um sicherzustellen, dass am letzten Tage jedes Bild im Kasten ist?
Erster Schritt der Drehplanung erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit dem fertigen Drehbuch. Eine Szene besteht aus verschiedenen sogenannten „Bildern“, die an verschiedenen Orten zu drehen sind. Klassisches Beispiel ist eine Telefonatszene in der zwischen den beiden telefonierenden Darsteller*innen hin und hergewechselt wird und zwei „Bilder“ zu drehen sind. Pro Bild werden in einer großen Tabelle relevante Koordinaten festgehalten: Drehort, Tageszeit, Schauspieler, Statisten, Innen-/Außendreh, Wetter, etc. An dieser Stelle fließen alle Informationen aus den anderen Teams zusammen.
Anhand dieser Tabelle lässt sich sortieren, welche Bilder an welchem Tag gedreht werden. Meist bietet sich an, die Bilder nach Drehorten zu sortieren. Damit können wir z.B. sichergehen, dass alle Krankenhaus-Szenen an dem Tag gedreht werden, an dem wir die Dreherlaubnis für das Krankenhaus haben. Ein weiterer limitierender Faktor für Außendreharbeiten ist die Tageszeit. Professionelle Beleuchtung kann einiges ausgleichen, trotzdem sollten Nacht-Szenen auch zu späterer Stunde gedreht werden für authentische Lichtverhältnisse. Anhand der relevanten Koordinaten entsteht ein Drehplan für die gesamte Woche, in dem für jeden Drehtage die geplanten Bilder und alle relevanten Eckdaten aufgeführt sind. Dieser Drehplan strukturiert den Drehtag für alle Beteiligten.
Wo es die Verfügbarkeit der Schauspieler*innen zulässt, sind parallele Dreharbeiten an zwei Drehorten möglich. Während das Technik-Auto sich als erstes auf den Weg zum Drehort macht, um Kamera, Ton und Beleuchtung aufzubauen und Abläufe und Einstellungen zu proben, nutzen die Schauspieler*innen die Zeit im Basislager, um nochmal die Szenen durchzugehen und mit den Schauspielcoaches Übungen zu machen.
Am Ende eines jeden Drehtags wird Bilanz gezogen, abgehakt und gefeiert was wir geschafft haben. Bei unserem ambitionierten Drehplan ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass der Tag zu Ende geht und das geplante Pensum an Bildern nicht geschafft wurde, z.B. wenn sich die Umsetzung aufwendiger oder komplizierter herausstellt als gedacht. In diesem Fall müssen wir auch mal „Bilder hängen lassen“ und auf den Zeitpuffer zurückgreifen, den wir fest einplanen.