"Don't edit from knowledge - edit from feeling."
Michael Kahn
(Editor u. dreifacher Oscarpresiträger für Jäger des verlorenen
Schatzes, Schindlers Liste u. Der Soldat James Ryan)
Der Schnitt des Filmes findet im Anschluss an die Dreharbeiten statt. Das aufgenommene Material muss gesichert und sortiert werden. Dann basteln die Editor*innen (der Cutter*innen) aus den verschiedenen Einstellungen Szene um Szene zusammen.
Dabei müssen sie noch viele kreative Entscheidungen treffen. Welche Takes werden verwendet? Wie lange bleibt der Fokus auf einer Figur? Wie schneidet man eine Montage zusammen (eine Montage treibt die Geschichte mit größerer Geschwindigkeit voran, bestes Beispiel ist das in vielen Filmen typische Aussuchen eines Outfits)?
Die Editor*innen entscheiden auch, ob einzelne Szenen rausgeschnitten werden. Das ist nicht immer einfach, aber manchmal reicht das aufgenommene Material nicht für das, was man mit der Szene erreichen möchte oder bei den Aufnahmen sind Fehler unterlaufen.
Der Schnitt kann mitunter, je nach Filmlänge, ein zeitaufwändiges Unterfangen werden und mehrere Wochen oder auch Monate in Anspruch nehmen. Es gibt viele verschiedene Schnitttechniken z. B. schon auf Person B schneiden, wenn Person A noch redet oder auf Person A bleiben, wenn Person B schon redet.
Aufgabe der Editor*innen ist es auch, bereits den Ton der Richt- und Funkmikrofone einzubinden. Hier gilt es, höchste Sorgfalt walten zu lassen, denn sonst kommen im Tonschnitt Beschwerden von den Tonleuten, die nicht mit dem Material arbeiten können, wenn der Ton fehlerhaft eingebaut wurde.
Wenn Editor*innen mit der ersten Arbeitsphase, dem Rohschnitt, fertig sind, haben die am Film arbeitenden Personen einen ersten Eindruck vom gesamten Film. Die Farbkorrektur und der Tonschnitt können beginnen und auch an den visuellen Effekten kann gearbeitet werden.
In diesem Video könnt ihr euch die Arbeit von Editoren im Schnelldurchlauf anschauen.